So langsam verstehe ich manches nicht mehr.
Es begann damit, dass ich als Rollstuhlfahrer mich nicht mehr als Behinderter bezeichnen durfte. Das sei politisch inkorrekt.
Verflixt nochmal, ich fahre ein behindertengerecht umgebautes Auto, das ich auf dem Behindertenparkplatz abstelle, wozu mich eine Behindertenparkkarte berechtigt. Also bin und werde ich behindert. Nur, weil 15-jährige Schulabbrecher das Wort als Beleidigung verwenden, bin ich nicht mehr behindert, sondern habe ein Handicap. Golfer haben ein Handicap!
(Symbolbild: Engin Akyurt)
Wenn ich einen Artikel schreibe, dann zeichne ich als Autor dafür verantwortlich. Wenn meine Kollegin etwas veröffentlicht, dann ist sie Autorin. Da müssen wir nicht gendern!
Wo liegt das Problem?
Nur weil eine winzige Minderheit uns vorschreiben will, dass wir ein Gendersternchen zu verwenden haben, lasse ich mir doch nicht meine Muttersprache verbiegen!
Diese Sprachterrorist*innen sollen sich lieber einen deutschen Begriff für „gendern“ einfallen lassen, wenn sie schon darauf bestehen!
Dann wird ein bayerischer Politiker quasi gekreuzigt, weil man ein antisemitisches Flugblatt in seinem Schulranzen fand, als er 17 war, also vor ca. 40 Jahren.
Hallo? Als ich 17 war, haben wir begeistert Witze über Juden, Türken, Blondinen, Behinderte und alle möglichen Minderheiten erzählt. Die härtesten Türkenwitze kamen von unseren türkischen Freunden, die sich darüber vor lachen kringelten.
In meiner Jugend habe ich mich begeistert von Karl May in seinen ausgedachten wilden Westen entführen lassen. Das waren Geschichten! Spannend erzählt, aber immer noch Geschichten. Jetzt will mir diese Sprach-Mafia meinen Winnetou wegnehmen?
Schaut doch lieber mal in die Geschichtsbücher und lernt, warum man den später heilig gesprochenen Mauritius mit diesem leckeren Gebäck ehrt. Der Mohrenkopf hat nämlich absolut nichts mit Diskriminierung zu tun, aber das geht euch Geschichtsignoranten doch meterweit an dem Körperteil vorbei, mit dem ich mein Rollstuhlkissen platt drücke. Hauptsache, ihr könnt wieder irgendwen an den Pranger stellen.
Wenn ich mich jedes mal aufregen würde, dann dürfte ich als Rollstuhl fahrender, übergewichtiger, alter Brillen- und Bartträger nur noch gemeinsam mit meinem Anwalt im Internet surfen.
Leute, haltet doch mal bitte den Ball wieder flach!
Oder um unseren Kaiser zu zitieren:
Flach spielen, hoch gewinnen.