Bin ich ein Rassist?

Gerade lese ich, dass Disney+ das Dschungelbuch und einige andere Filme wegen angeblich rassistischer Inhalte aus dem Programm genommen hat.

Da frage ich mich doch glatt selbst, ob ich nicht vielleicht auch ein Rassist bin.
Mal sehen: Das Dschungelbuch mag ich heute noch. Auf mein Frühstücksbrötchen packe ich gerne mal einen Mohrenkopf. Der kommt auf die untere Hälfte und mit der oberen Hälfte drücke ich den dann genüsslich platt – brutal!

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(Foto:Pixabay)

Einer meiner dunkelhäutigen Freunde sagt zu dem Teil sogar „Negerkuss„. Wie krass ist der denn drauf!?

Ich esse sehr gerne Zigeunerschnitzel. Für mich ist das die Bezeichnung der Zubereitungsart und vollkommen wertfrei. Ist doch auch lecker, oder?

Ich bezeichne Behinderte als Behinderte, bin schließlich selbst einer, habe sogar einen Schwerbehindertenausweis und parke mein behindertengerecht angepasstes Auto auf meinem persönlichen Behindertenparkplatz.

Menschen in meinem Bekanntenkreis, die sich demselben Geschlecht hingezogen fühlen, sind für mich schwul oder lesbisch. Na und? Deswegen mag ich sie trotzdem – oder vielleicht sogar erst recht?

Tja, meine Freunde, die nicht mehr so ganz in die Schwarz-Weiß-Gender-Definition passen, fallen jetzt natürlich voll durchs Raster. Die nennen sich, wie sie wollen. Pech gehabt, Ätsch!

Laut der Neusprech-Definition zeigen diese Gewohnheiten deutlich rassistische Tendenzen. Dass ich alle meine Mitmenschen so behandle, wie ich gerne behandelt werden möchte und mir ihre Hautfarbe, Religion, Sprache, Behinderung oder Frisur meterweit an dem Körperteil vorbeigeht, mit dem ich mein sauteures Mohrenkopfkissen plattdrücke, scheint in diesem Zusammenhang unerheblich.

Na gut, dann bin ich eben ein Rassist …

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