Gleichberechtigung – Ist das denn überhaupt noch ein Thema?

Wieso diese Frage?
Heute hat eine Frau im Radio darauf bestanden, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Muss sie gar nicht. Eigentlich steht das in Artikel 3, Absatz 2 unseres Grundgesetzes. Spontan fiel mir dazu einer unserer Comedians ein.
Ich weiß gar nicht mehr wer es war, Dieter Nuhr, Mario Barth? Egal, er sagte einmal: „Da haben wir Euch so schöne Frauenhäuser gebaut – und dann müssen wir Euch reinprügeln!“.
Erst habe ich gelacht, dann dachte ich mir, wieso eigentlich? Für mich ist jeder Mensch genau so viel Wert, wie jeder andere auch. Gut, bei manchen stimmt einfach die Chemie besser, aber genau das ist ja menschlich.
Aber diese penetrante, fast schon militante Art, sich Gehör zu verschaffen, die hat mich auf ganz andere Gedanken gebracht.
In einem Frauenhaus, da finden Frauen Zuflucht, die von Ihren Männern misshandelt werden. Männer haben dort keinen Zutritt. Es ist schon ziemlich heftig, dass wir überhaupt solche Orte brauchen, aber dass es diese Einrichtungen gibt, finde ich gut. Ohne Ironie, ohne Hintergedanken.
Aber was ist denn eigentlich mit Männern, die von ihren Frauen misshandelt werden? Da gibt es bestimmt auch jede Menge? Wo können die hin?
Wie sieht es mit Frauen und Männern aus, die von ihren gleichgeschlechtlichen Partnern und Partnerinnen misshandelt werden?
Überhaupt, in unserer Kultur beginnen wir gerade, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu akzeptieren, zu tolerieren.
Bis hin zur Akzeptanz ist es noch ein weiter Weg.
Aber denken wir den Schutzgedanken doch einmal konsequent zu Ende, die Frauenhäuser sind für Frauen, die von ihren Männern misshandelt werden.
Was ist denn mit all den anderen Schutzbedürftigen?
Vor allem – Was ist mit den Kindern?
Wer beschützt die?
Viele offene Fragen.

Ich lass die einfach mal so im Raum stehen….

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Rücksichtvoll?

Hurra, endlich habe ich die Benutzerverwaltung gefunden, dauernd als Admin schreiben, war mir zu doof…

Da fahre ich zur Apotheke, langsam kennt mein Auto die Strecke. Wär schon nett, wenn ich es irgendwann mal alleine schicken könnte. Diesmal komme ich von der anderen Seite, aber der Parkplatz vor der Tür, wo ich meinen Lift rausfahren kann, der ist frei. Der davor auch, aber da komme ich schlecht vom Lift runter. Gewendet habe ich schnell, muss nur noch ein Stück zurück stoßen. Da kommt doch so ein 3er BMW und stellt huscht schnell noch in die Lücke? Obwohl ich den Blinker gesetzt habe, die Rückfahrscheinwerfer an sind und auf meinem Heck 2 unübersehbare Rollstuhlfahrersymbole kleben.
Ich ruhe mich erst mal auf der Hupe aus, was den Fahrer hinter mir nicht im geringsten interessiert. Ich lasse das Fenster herunter und warte, dass der Fahrer aussteigt. Von wegen Fahrer – es ist eine Fahrerin! Mitte 20 und definitiv nicht behindert, wenigstens nicht sichtbar. Auf meinen deutlich hörbaren Einspruch dreht sie noch nicht mal den Kopf, zuckt nur mit der Schulter und geht in die Apotheke. Also manchmal stinkt es mir schon ganz schön, dass ich mit meinen Beinen nix anfangen kann. Bis ich in den Rollstuhl transferiert bin, den Lift draußen habe und aussteigen kann, ist die schon drei mal wieder weg gefahren. Und jetzt muss ich mich noch tummeln, da will jemand auf den vorderen Parkplatz. Kann ich verstehen, es sieht so aus, als wollte ich entweder weg fahren, oder käme gerade. Na gut, dann nehme ich eben den vorderen Parkplatz und rufe in der Apotheke an, damit man mir mein Zeugs raus bringt.
Ja, ich weiss! Und wenn ich mich grün ärgere, davon kann ich auch nicht wieder laufen.
Und die blöde Kuh wird davon auch nicht gescheiter.
Trotzdem kotzt es mich an!

Wenigstens hab ich meinen Blog. Zum Dampf ablassen ist der gar nicht schlecht.

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Nützliche Haushaltstipps

(tnx sis)

* Rhabarberkompott schmeckt noch besser, wenn man statt Rhabarber Erdbeeren nimmt.
* Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es in der Gefriertruhe aufbewahrt.
* Brot trocknet nicht aus, wenn man es in einem Eimer mit Wasser lagert.
* Außerdem schmeckt Spinat wesentlich besser, wenn man ihn kurz vor dem Servieren durch ein Schnitzel ersetzt.
* Ein Kühlschrank verbraucht wesentlich weniger Strom, wenn man den Stecker rauszieht.
* Fettflecken halten länger, wenn man sie ab und zu mit Butter einreibt.
* Zwiebeln statt Kiwis kaufen! Zwiebeln sind billiger und länger haltbar.
* Weizenbier lässt sich leichter einschenken, wenn Sie statt Reis ein kleines Stückchen Seife ins Glas tun!
* Bier hinterlässt keine Rotweinflecken.
* Salzflecken auf einer Tischdecke bekommt man mit etwas Rotwein wieder heraus.
* Gegen Löcher in der Hose helfen Motten:
    Motten fressen Löcher…
* Die neue Glühbirne leuchtet wesentlich heller, wenn man sie vor dem Einschrauben aus der Verpackung nimmt.
* Kleine Brandlöcher von der Zigarette entfernt man am besten mit einer Nagelschere.
 * Schweinefleisch kann man jahrelang frisch halten, indem man die Sau am Leben lässt.
* Wir kochen Wasser jetzt nach Fahrenheit, nicht mehr nach Celsius. Da bleiben noch jede Menge Grad übrig, um noch ein Brot zu backen oder einen Ochsen zu grillen.
* Wenn noch kochendes Wasser übrig ist – einfrieren, man kann es immer wieder gebrauchen.
* Fische sind praktische Lesezeichen für Bücher aus der Bibliothek. Wenn sie anfangen zu riechen, ist es Zeit für die Rückgabe.
* Kein Viedeorekorder vorhanden? Einfach den Toaster quer unter den Fernseher legen, wenn Gäste kommen. Merkt kein Mensch!

… to be continued

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Kettenmails – die elektronische Pest

Ich mache meine Mails auf und was sehe ich?
Irgendwer ist der Meinung, dass ich

1. unbedingt die große Liebe finden muss (hab ich schon lange!!!)
2. ewige Gesundheit finden werde (ewig, toll)
3. ab Morgen reicher bin als der Sultan von Brunei (der arme Schlucker)
4. oder mir sonst alle Glocken läuten (Dingdong)

Die Sache hat nur einen Haken:

Schicke diese Mail innerhalb von 22 Sekunden an 230 Leute oder Dir fällt der Himmel auf den Kopf!!!

So hören diese Mails meistens auf.

Zwischendrin wird dann genaustens beschrieben, wer alles durch das Weiterleiten der Mail welche tollen Dinge erlebt hat, respektive, wer alles durch Ignorieren der Mail welchen Unbill erleiden mußte.
Mindestens einen davon hat an dem Tag, als er die Mail gelöscht hat, der Blitz getroffen oder sein Dackel wurde von einer Dampfwalze überfahren.

Als man Mitteilungen noch auf Papier schrieb, eine Briefmarke drauf kleben und zum Briefkasten bringen musste, da hielten sich solche Botschaften in Grenzen.
Seit es die elektronische Post gibt, ist es die Pest.
Und das Allerschlimmste: Die glauben das noch!

Inzwischen verstopft ein großer Prozentsatz des Internetverkehrs in dieser Form die Server, bloß die Angebote für Pillen gegen vorzeitige Ejakulation oder für eine Penisverlängerung sind häufiger.
Ich reagiere auf diese elektronische Pest nur auf eine Art:
so viele Mails, wie ich versenden soll, versende ich –
Return To Sender, viel Spaß damit!

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Zu Hause

Ich bin zu Hause.
Das lasse ich mir ganz langsam auf der Zunge zergehen: Ich bin zu Hause!

Es gibt noch viel zu organisieren, Physiotherapie und Podologie finden, die Hausbesuche machen, einen Urologen und einen Neurologen finden. Den Handwerkern, die hier schon längst für Barrierefreiheit gesorgt haben sollten, mal ganz intensiv ins Auge schauen. Vielleicht passe ich auch einfach mein Zahlungsverhalten der jeweiligen Termintreue an. Den nächsten Auftrag werde ich wohl Pönalisieren, vielleicht gehts dann.

Aber jetzt bin ich erst mal  zu Hause.

Ärmel hoch gerollt und los…

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Schwimmen

Die ganze Zeit konnte ich nicht ins Wasser. Entweder ich hatte Durchfall, einen Infekt oder eine offene Stelle. Endlich ist mal gar nichts und ich darf wieder ins Bewegungsbad. Meine Therapeutin ist heute nicht da, was aber kein Problem ist. Da betreut mich eben eine andere. Die mich nicht kennt. Die nicht weiß, daß ich ohne Schwimmhilfe untergehe, wie ein Stein. Und plötzlich schwimme ich. Mein Körper erinnert sich wieder. Die Beine hängen natürlich einfach so herum, aber die Arme kompensieren es und ich schwimme. ICH SCHWIMME!!!.
Ich schaue ganz normal mit dem Kopf aus dem Wasser, meine Arme bewegen sich und geben Auftrieb. Ich kann sogar den Toten Mann machen. Von außen sehe ich aus, wie ein ganz normaler Schwimmer, nichts besonderes. Und genau das ist es! Ganz normal. Nichts besonderes. Ganz lässig treibe ich dahin, als hätte ich nie das Schwimmen verlernt. Habe ich auch nicht, mein Körper hat es einfach nur vergessen und hat sich jetzt wieder erinnert. Unsere Sprache hat doch so viele Worte und ständig kommen neue dazu. Aber keins paßt, um zu beschreiben, was das für ein Gefühl ist. Doch – unbeschreiblich!

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It’s only rock ’n roll…

… but I like it!
Ist zwar bloß Rock ’n Roll, aber ich mag’s halt. Gestern hatte ich den 2. Gig in meinem neuen Leben. Die Musik hat mir schon einige Male aus dem einen oder anderen Tief herausgeholfen. Ich glaube, an anderer Stelle habe ich das schon mal erwähnt, aber gestern hat es sich mal wieder bewiesen. Morgens bin ich dann immer der festen Überzeugung, ich werde langsam zu alt für solche Aktionen. Wenn ich aber dann auf der Bühne stehe, das Mikro vor der Nase und irgendwas Krach machendes in den Fingern und dann die Leute noch mitgehen, das ist besser als Sex, ganz ehrlich. Da kommt auch keine Droge mit. Dieser Tage las ich mal wieder in einem Forum, daß jemand ja so gerne Musik machen würde, aber die Behinderung…
Leute, was hält Euch denn ab? Der Musik ist es egal, wie groß, klein, behindert oder nichtbehindert jemand ist. Psychologen bezeichnen Musik als selbstbelohnend, weil bereits beim Musizieren entsprechende Belohnungsstoffe im Gehirn ausgeschüttet würden.
Hört sich furchtbar gelehrt an. Die gehen wahrscheinlich auch mit nem Zollstock ins Bett, damit sie wissen, wie tief sie geschlafen haben.
Mucke ist – ja eben Mucke. Nicht möchten, einfach machen. Geh raus und spiel!
Und wenn’s am Anfang ein bisschen schräg klingt, it’s Rock ’n Roll!

but I like it

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Straßenbahn fahren

Mit meinem Behindertenausweis und der Wertmarke des Amtes für Soziale Angelegenheiten darf ich im Verbundbereich Straßenbahn fahren und sogar noch jemand mitnehmen. Jede Straßenbahn  – in die ich hineinkomme.
Jetzt habe ich das mal ausprobiert, gemeinsam mit meiner liebsten Straßenbahnmitfahrerin. Selbst bei einem Bahnsteig, der auf gleicher Höhe ist, wie der Einstieg der Straßenbahn sollte auf jeden Fall noch eine Begleitperson dabei sein. Unter der Tür fährt eine kleine Plattform heraus, die den Spalt zwischen Bahnsteig und Einstieg überbrücken soll. Diese bildet dann selbst zwei Spalten, die mehrere Zentimeter breit sind. Ich habe alleine probiert, einzusteigen. Den ersten Spalt konnte ich mit angekippten Vorderrädern überwinden, die beim Herunterkommen zielgenau im zweiten Spalt landeten. Zum Glück war meine bessere Hälfte direkt hinter mir und half mir noch einmal neu anzukippen.
Das Fahren selbst ist sehr angenehm, sobald beide Bremsen am Rollstuhl zu sind.
Das Aussteigen ging schon besser.
Ich könnte rein theoretisch mit der Straßenbahn von der Reha-Klinik fast nach Hause fahren, wenn ich nicht über den Rhein müßte. Die linksrheinische Seite ist barrierefreiheiliches Entwicklungsland. Es gibt genau 2 Haltestellen, an denen ich mit Hilfe aussteigen kann. Ohne Hilfe hast du keine Chance.
Ja, liebe Stadt-, Netz-, oder wasauchimmer-Planer, da gibt es noch viel zu tun.
Mein Vorschlag: Setzt Euch mal selbst in einen Rollstuhl, aber einen Standard-Aktiv-Rollstuhl und probiert jede einzelne Haltestelle selbst aus.
Die Realität läßt sich eben nicht komplett im CAD abbilden…

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Ob das am Wetter liegt?

Irgendwie rasen die Tage nur so vorbei. Ich möchte so viel machen, so viel geht mir durch den Kopf, das aufschreibenswert wäre.
Aber wenn ich mit meinen täglichen  Verrichtungen fertig bin, dann setze ich mich viel lieber in die Sonne – kurz, bevor sie weg ist.
Meine Gitarre schaut mich aus der Ecke schon ganz vorwurfsvoll an, so als wollte sie sagen: „Heh, ich bin auch noch da“.
Mir geht es von Tag zu Tag besser, ich versuche, so viel wie möglich in den Tag zu packen.
Dann ärgere ich mich, daß mir so wenig Zeit bleibt, um einfach mal in der Sonne zu sitzen.

Falle ich wieder in den alten Trott zurück?
Nein.

Ich sollte allerdings ein wenig aufpassen, nicht daß ich mir einen neuen Trott bastele.
Aber das Leben, mein gerade angefangenes neues Leben, wird jeden Tag kürzer und ich hab noch so viel vor.

Noch höre ich die Vögel singen.

Das liegt einfach daran, daß gerade so viel passiert. Das Leben ist mal wieder richtig spannend geworden.
Und es liegt natürlich auch am Wetter.

Woran sonst?

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Telefonterror

Letzte Nacht war’s mal wieder soweit.
Irgendwo auf dem Gang hat ein Telefon geklingelt. 10, 15 Mal vielleicht. Pause. Dann wieder, etliche Male. Pause. Und noch einmal.
Da könnte ich an die Decke gehen. Erstens, wir liegen hier in einer Klinik, in der jeder sein eigenes Telefon hat. Wie groß, glauben diese Geistesriesen eigentlich, sind unsere Zimmer? So groß, daß wir erst nach 20 Mal Klingeln am Telefon sein können?
Wenn ich nach 3-4 Mal Klingeln nicht am Telefon bin, dann bin ich entweder nicht da, oder ich komme nicht dran.
Dann bin ich aber zwei Minuten später immer noch nicht da.
Und wenn ich nachts um halb zwölf noch nicht im Zimmer bin, dann erreicht ein Anrufer lediglich, daß die ganze Etage wach ist. Spätestens nach der dritten Klingelorgie. Aber wenn man natürlich  seine gesamte geistige Kapazität aufgebraucht hat, um eine längere Telefonnummer herauszusuchen und zu wählen, dann kann man es natürlich nur so lange klingeln lassen, bis das eigene Telefon aufgibt. Aber zum Glück gibt es ja die Wahlwiederholungstaste, damit dann auch der letzte auf der Etage mitbekommt, daß man wieder einmal eine geistige Höchstleistung vollbracht hat.
Speziell nachts ist das ungeheuer eloquent.

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