Telefonterror

Letzte Nacht war’s mal wieder soweit.
Irgendwo auf dem Gang hat ein Telefon geklingelt. 10, 15 Mal vielleicht. Pause. Dann wieder, etliche Male. Pause. Und noch einmal.
Da könnte ich an die Decke gehen. Erstens, wir liegen hier in einer Klinik, in der jeder sein eigenes Telefon hat. Wie groß, glauben diese Geistesriesen eigentlich, sind unsere Zimmer? So groß, daß wir erst nach 20 Mal Klingeln am Telefon sein können?
Wenn ich nach 3-4 Mal Klingeln nicht am Telefon bin, dann bin ich entweder nicht da, oder ich komme nicht dran.
Dann bin ich aber zwei Minuten später immer noch nicht da.
Und wenn ich nachts um halb zwölf noch nicht im Zimmer bin, dann erreicht ein Anrufer lediglich, daß die ganze Etage wach ist. Spätestens nach der dritten Klingelorgie. Aber wenn man natürlich  seine gesamte geistige Kapazität aufgebraucht hat, um eine längere Telefonnummer herauszusuchen und zu wählen, dann kann man es natürlich nur so lange klingeln lassen, bis das eigene Telefon aufgibt. Aber zum Glück gibt es ja die Wahlwiederholungstaste, damit dann auch der letzte auf der Etage mitbekommt, daß man wieder einmal eine geistige Höchstleistung vollbracht hat.
Speziell nachts ist das ungeheuer eloquent.

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