Von Möpsen und anderen Viechern

Nicht nur mein Pflegedienst kommt regelmäßig zu mir, meine persönliche Assistentin ist schon lange eine ganz liebe Freundin. Wir unternehmen gerne auch mal die eine oder andere Radtour oder sie begleitet mich zu Veranstaltungen und Konzerten. Wir sind vom Alter her nur ein paar Tage auseinander und auch sonst ähnlich schräg drauf. Meine Frau ist ganz froh, wenn sie nicht immer mit muss. Neben ihrem Beruf ist sie ja auch noch in meine Pflege eingebunden, da tun ihr ein paar Stunden ohne mich ab und zu ganz gut.

Meine Assistentin ist sehr tierlieb, sie hat mehrere Haustiere, darunter auch zwei Möpse. Richtige Möpse, also Hunde.

Mops

(Bild: Pixabay CC0 Public Domain)

Aus einer hingeworfenen Bemerkung von ihr hat sich ein echter running Gag entwickelt. Irgendwann einmal meinte sie: „… und dann beugte ich mich zu meinen Möpsen runter …“. Klar, dass von mir direkt die Frage kam: „Welche Haltung muss eine Frau annehmen, damit sie sich zu ihren Möpsen herunter bücken kann?“

Als wir wieder Luft bekamen, war uns klar, dass dieses Thema noch lange nicht beendet ist. Schnell merkten wir, dass es zu Missverständnissen kommen kann, wenn jemand nur Bruchstücke unserer Gespräche mitbekommt. Fußballer sagen dazu: Steilvorlage.

Sätze, wie: „Bei dem Regen gestern sind meine Möpse ganz schön nass geworden“,
oder: „Ich muss mich beeilen, meine Möpse müssen noch raus“
lösen bei unbedarften Zuhörern die seltsamsten Reaktionen aus.

Kürzlich meinte sie zu ihrer Tochter: „Ich rede mit meinen Möpsen“.
Das Gesicht hätte ich zu gerne gesehen.

Wir haben einen Heidenspaß daran, solche Sätze in Gespräche zu streuen, wenn wir merken, dass wir beobachtet werden und die Betreffenden in Hörweite sind. Also ziemlich häufig.
Menschen im Rollstuhl, die lachen, haben immer noch etwas Exotisches. Hoffentlich noch lange, sonst würde mir so manches Vergnügen entgehen, Inklusion hin oder her.

Bei einem Feinkosthändler habe ich Weingummi-Möpse gefunden und eine Tüte davon gekauft. Die wird sie finden, wenn sie mal wieder alle ihre Jackentaschen nach ihrem Autoschlüssel absucht. Da freue ich mich schon drauf. Wie man die unauffällig platziert, habe ich vor Jahren bei einem Illusionisten-Workshop gelernt.

Ich liebe es einfach, meine Mitmenschen zu verblüffen.

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