Hilfe – Einfach mal so eben

Ich bin mal wieder für ein langes Wochenende zu Hause. Gestern waren wir im Baumarkt und wollten Material für eine kleine Terrassenrampe holen, damit ich alleine auf die Terrasse komme. Kommt eine Freundin meiner Frau mit ihrem Mann um die Ecke. Großes Wiedersehen, ich spüre, das ist echt, die knuddelt mich, weil sie sich freut, mich mal wieder zu sehen und nicht, weil man das so macht. Wie ihr Mann sieht, was wir da auf unseren Wagen laden, meint er nur, pack das Zeugs mal wieder weg, das hab ich alles im Keller stehen, das nimmt mir eh bloß Platz weg. Noch am selben Tag habe ich meine Terrassenrampe.
Jetzt stehe ich auf der Terrasse, selbst, ohne Hilfe rausgefahren und habe wieder einen kleinen Sieg in Richtung Selbsttändigkeit in der Tasche. Die beiden wollten eigentlich in Urlaub fahren, da könnte man doch eigentlich, einfach nur so, auf dem Weg in den Urlaub, mal eben – ich find’s enfach gigantisch.
Es sind so viele und alle helfen auf ihre Art.

Meine Mutter fällt mir ein, inzwischen fast 80, Entschuldigung, fast 79. Sie hat selbst zwei schwere Unfälle hinter sich. Von ihr habe ich gelernt, mich immer wieder aufzurappeln. „Sohnemann, Du must Dir jeden Morgen selbst in den A… treten“. Mit’m Querschnitt nicht ganz unkompliziert.
Meine Schwester, die mich mit ihren Mails immer wieder aufbaut, einfach weil sie mich ganz normal behandelt und nicht in Watte packt.
Meine Bogensportfreunde, Anruf genügt.
Mein Duopartner, der einfach mal eben einen Wandhalter für die Strickleiter zusammenschweißt, weil die Decke das nicht aushält. Der hält nicht nur, der sieht auch noch was aus. Also – der Halter…
Und viele, viele, die einfach so mal eben, ohne großes Tata und Brimborium anpacken.
Manche nehmen das als selbstverständlich. Für mich ist das keine Selbstverständlichkeit. Ich wollte das einfach mal festgehalten wissen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar